
5 + 1 Lernmethoden – Tipps für deine Lernphase
Pomodoro-Technik, Karteikarten, YouTube-Tutorials und die gute alte Zusammenfassung kennt sicherlich jeder von uns! Hier findest du fünf weitere Lernmethoden, die du vielleicht noch nicht kanntest! Und ein Zusatztipp ganz am Ende. Ein Servicepost direkt aus der Prüfungsphase.
Vorab – auch ich werde die Lernwelt in diesem Artikel nicht neu erfinden. Aber vielleicht stösst du trotzdem auf ein oder zwei Lerntechniken, die du bis anhin noch nicht kanntest. Und ohne Zeit zu verlieren, starten wir direkt in den Blogpost! Die Reihenfolge ist willkürlich.

1. Der self-made Podcast
Du hörst gerne Podcasts? Dann ist diese Lernmethode etwas für dich. Schnapp dir deine Unterlagen, sei es das Lernmaterial oder deine Zusammenfassung und ein Aufnahmegerät. Drück auf “aufnehmen” und lies dir deine Lernmaterialien in einem für dich angemessenen Tempo vor. Eigene Gedanken dazu kannst du auch gleich aufnehmen, falls du das möchtest. Achte darauf, dass die Länge deiner persönlichen Podcast-Folge zu deinen Bedürfnissen passt. Du machst jeden Tag lange Spaziergänge? Dann liegt auch mal eine stündige Folge drin! Willst du deine Lernmaterialien morgens in aller Gemütlichkeit im Zug anhören? Dann sind kleine Happen vielleicht besser für dich.
Sobald du deine Folge hast, speicher sie dir auf dem Handy ab. Natürlich dürfen Folgen auch mit Freunden ausgetauscht werden und vielleicht hat sogar jemand anderes noch Folgen, die du anhören kannst.
Zusatzvorteil: Dadurch, dass du die Folge selber aufnimmst, lernst du schon bei der Vorbereitung!

2. Dein eigenes YouTube-Tutorial
Ich bin sicher, du weisst, dass auf YouTube für beinahe jedes Thema ein Tutorial, eine Lernfolge oder etwas ähnliches zu finden ist. Warum machst du das nicht einfach für dich selbst? Alles was du brauchst, ist schon wieder nur dein Handy! Willst du einfach in die Kamera quatschen wie ein*e Influencer*in? Oder willst du mit Flipcharts oder Grafiken arbeiten? Dir sind keine Grenzen gesetzt. Bei dieser Lernmethode musst du nur etwas beachten: Verzettel dich nicht! Ein richtiges YouTube-Tutorial benötigt viel Nachbearbeitungszeit und dafür hast du wahrscheinlich keine Zeit. Fokussier dich also auf das Wesentliche und sei dir bewusst, dass es bei dem Tutorial in erster Linie darum geht, dass du anschliessend ein Lernvideo hast. Das kannst du im Fitnessstudio, im Zug oder auch beim Wäsche machen angucken.
Zusatzvorteil: Wenn du Flipcharts (oder eben ein grosses Blatt Papier einbaust) musst du deinen Stoff im Vorfeld aussortieren und lernst damit schon bei der Vorbereitung!

3. Eine echte Eselbrücke bilden
Hand hoch wer diese Technik schon kennt? Ich kenne sie seit Jahren und trotzdem konnte ich sie nicht anwenden. Und warum? Weil wir falsche Eselsbrücken bilden! Bei dieser Lernmethode geht es nicht darum, lustige Sätze zu erfinden, die sich auf den Stoff, den wir lernen, reimen (obwohl das durchaus auch funktioniert). Nein, stattdessen geht es darum, ein komplexes Problem in deinen einfachen Alltag umzufunktionieren! Was heisst das? Ein Beispiel aus der Statistik:
“Vereinfacht” gesagt geht es bei einer Faktorenanalyse darum, alle deine Variablen zu mehreren Faktoren zu bündeln. Das heisst, du musst den Hauptfokus jeder Variable finden und das, obwohl einige Variablen auch zu mehreren Faktoren passen. Wie bitte?
Du denkst, dafür gibt es sowieso keine Eselbrücke? Dann denkst du zu weit! Denk nur mal ein ein Fitnessstudio. In einem Fitnessstudio stehen unzählige Fitnessgeräte. Mit einigen trainierst du deine Bauchmuskeln – mit anderen deine Beine. Na, merkst du es schon? Die Fitnessgeräte sind deine Variablen. Du kannst sie bündeln und zwar zu Bauchmuskelgeräten, Ausdauergeräten, Beingeräten und so weiter und so fort. Es gibt Geräte, die trainieren nicht ausschliesslich etwas. Beispielsweise trainierst du bei vielen Rückengeräten auch noch einige Armmuskeln mit – trotzdem überwiegen die Rückenmuskeln deutlich und du kannst das Gerät unter diesem ‘Faktor’ einordnen.
Bildet diese Eselsbrücke die ganze Komplexität der Faktorenanalyse ab? Nein. Kannst du diese Eselbrücke erweitern? Ja! Schliesslich hat jedes Gerät auch noch unterschiedliche Gewichte und teilweise unterschiedliche Verwendungsoptionen, …
Du siehst, eine Eselsbrücke liegt näher, als du denkst! Du musst nur ausserhalb deiner Komfortzone denken. (Und vielleicht ein hilfreicheres Beispiel als meines suchen :D).
Zusatzvorteil: Wenn du Inhalte mit echten Orten verbindest, kannst du dich dorthin begeben und die Eselsbrücke mit visuellen Reizen festigen! (Funktioniert natürlich auch bei Gegenständen usw.)

4. Plaudertasche ahoi
Du machst dich vielleicht nicht unbedingt beliebt, aber es hilft dir unglaublich beim Lernen! Bei dieser Lernmethode quatschst du einfach deine Freunde, Familie, Verwandten, deine Arbeitskolleg*innen und wer dir sonst noch so über den Weg läuft voll. Sie sagen etwas, dass eine Assoziation bei dir hervorruft? Sprich es aus! Das festigt den Stoff. Zugegeben, du machst dich damit nicht unglaublich beliebt. Aber wer dich mag, wird es über sich ergehen lassen. Und sowieso dauert die Lernphase meist ja nicht ewig.
Zusatzvorteil: Du musst deinen Stoff so verpacken, dass eine themenfremde Person dich versteht und – falls sie denn Lust hat – ein Gespräch mit dir darüber führen kann. Das heisst, dass du einfache Wörter für schwierige Sachverhalte finden musst.

5. Sing dich klug
Kennst du das, wenn du dir zwar dreihundert Liedtexte von Taylor Swift merken kannst, aber nicht ein einziges Symptom einer Depersonalisations-Derealisationsstörung? Dann ist diese Lernmethode etwas für dich! Such dir einen Stoff und schreib darüber dein eigenes Lied. Es darf schief klingen und du musst dich nicht mit Noten beschäftigen (besonders wenn du es noch nicht kannst). Eine holprige Zeile? Kein Problem. Such dir eine eingängige Melodie und schreibe eine Ballade, ein Rap oder einen Partyhit! Dir sind keine Grenzen gesetzt. Du hast Schwierigkeiten damit, eine eigene Melodie und einen eigenen Text zu finden? Kein Problem. Schnapp dir ein Lied oder einen Sound den du magst, und schreib einfach drüber.
Zusatzvorteil: Wenn du ein Lied/einen Sound benutzt, der oft im Radio läuft oder auf Social Media oft vorkommt, lernst du jedes Mal noch ‘gratis’ dazu, wenn du ihn wieder hörst!
Zusatztipp: Die laut-laut-leise-leise-Methode
Diese Methode sollte eigentlich umgekehrt heissen – aber ich finde, das hört sich doof an. Nicht jeder Stoff eignet sich dafür, kreativ verpackt zu werden. Manchmal muss man auch einfach etwas auswendig lernen – und das solange, bis es nachhaltig bleibt! Dafür eignet sich die laut-laut-leise-leise-Lernmethode:
Schritt 1: Lies einen Satz leise in deinen Gedanken.
Schritt 2: Schliesse deine Augen. Wiederhole den Satz in deinen Gedanken.
Schritt 3: Öffne die Augen und lies dir selbst den Satz laut vor.
Schritt 4: Schliesse die Augen wieder und wiederhole den Satz laut.
Du konzentrierst dich vier Schritte lang immer auf den gleichen Happen. Dann erst geht’s zum nächsten. Mit dieser Lerntechnik hast du ein Thema gleich vier Mal auf einen Schlag wiederholt – mit drei unterschiedlichen Arten (Sehen, Reproduzieren, Hören). Die perfekte Methode, um dir etwas zu merken!
Was, schon am Ende angelangt? Dann habe ich schlechte Neuigkeiten für dich: Es ist jetzt Zeit, dich wieder mit dem Lernen zu beschäftigen! Aber keine Sorge, auch wenn keine meiner Lernmethoden für dich funktioniert, schicke ich dir hiermit trotzdem viel Motivation und Durchhaltewillen. Du packst das!
Bildquellen:
Pixabay.com


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